Eierkunde

Reinigung von Eiern:

Grundsätzlich ist ein sorgfältiger und hygienischer Umgang mit frischen Eiern elementare Voraussetzung, um Bakterien beziehungsweise Fremdstoffe vom Inneren der Eier fern zu halten. Eier besitzen nach dem Legen eine natürliche Schutzschicht, die sogenannte Cuticula, welche diese nach dem Legen bis zu zwölf Tage lang haltbar macht. In diesem Zeitraum ist die Schale durch den Eiweißbaustein Lysozym vor Erregern geschützt. Diese Schutzschicht sorgt unter anderem dafür, dass Salmonellen und andere Bakterien nicht ins Innere des Eies gelangen können. Diese Schutzhülle wird zerstört, wenn die Eier sehr stark verschmutzt sind, oder nach der Entnahme aus dem Nest mit Wasser abgewaschen werden. Deshalb sollte ein Abwaschen der Eier mit leichten Verschmutzungen erst maximal kurz vor dem Verzehr stattfinden. Als vorbeugende Maßnahme von stärkeren Verschmutzungen der Eier sind die Legenester unserer Hühner mit Dinkelspelzen gefüllt, welche zudem auch eine größere Hygiene als Stroh darstellen und grobe Verschmutzungen wirksam vermeideen.

Eier müssen reifen

Im frischgelegten Ei sind bestimte Eiweißverbindungen (sehr lange Ketten aus Aminosäuren) noch nicht richtig „zusammengefaltet“ (Ausbildung einer Tertiärstruktur) und einige Fettsäuren müssen sich noch verbinden. Dieser Prozess benötigt einige Tage und gibt nach Beendigung dem Ei einen guten, vollen und natürlichen Geschmack. Auch lässt sich das Ei dann viel besser pellen. Beim Verzehr von frisch gelegten Eier vermisst man gänzlich den gewünschten Geschmack.

Lagerung von Eiern:

Eier lagern am besten getrennt von anderen Lebensmitteln. Die Schale hat zwar eine natürliche Schutzschicht (Eiweißbaustein Lysozym) gegen Keime, ist jedoch trotzdem luftdurchlässig und kann daher Gerüche von stark riechenden Lebensmitteln wie z.B. Zwiebeln annehmen. Am besten lagert man frische Eier in einer luft durchlässigen Box, dies ist der optimale Schutz gegen Fremdgerüche, welche ansonsten durch die Poren der Schale relativ leicht in das Innere des Eies gelangen können. Nach dem Legen können Eier ca. 18 Tage lang ungekühlt aufbewahrt werden. Danach müssen sie in den Kühlschrank, da die Eischutzschicht dann langsam ihre Wirksamkeit verliert, wird das Ei gewaschen oder ist die Schale sehr stark verschmutzt, geht die Schutzschicht allerdings schon früher verloren. Werden die Eier einmal gekühlt müssen sie auch weiterhin gekühlt werden, denn durch Temperaturanstiege bildet sich Kondenswasser auf der Schale und die natürliche Schutzschicht wird geschädigt, so dass Keime in das Innere gelangen können.

Eier mit der Spitze nach unten lagern

Eier sollten mit dem spitzen Teil nach unten aufbewahrt werden, so kann die Haltbarkeit verlängert werden. Die Luftkammer bleibt dadurch immer oben. Ansonsten kann es passieren, dass die Luftblase irgendwann aufsteigt, sich dadurch die Eihaut ablöst und Keime eindringen. 

Eier sind rund einen Monat haltbar

Eier sind bis mindestens 28 Tage nach dem Legedatum haltbar. Deshalb ist bei uns jedes Ei mit dem Legedatum versehen. Ob Eier nach Ablauf von 28 Tagen noch frisch sind, lässt sich leicht testen:  Dafür das Ei einfach in ein Glas mit kaltem Wasser legen. Ist es frisch, bleibt es am Boden. Ein älteres Ei richtet sich auf oder steigt nach oben. 

Warum sollte man Eier nicht mit einem Silberlöffel essen? 

Eierlöffel sind häufig aus Plastik, Perlmutt oder Horn. Das hat seinen Grund: Berührt ein Silberlöffel das Eigelb, findet eine chemische Reaktion statt. Schwefelwasserstoff und Silbersulfid entstehen. Dadurch schmeckt das Ei nicht nur bitter und metallisch. Die Verbindung sorgt auch dafür, dass das Metall „anläuft“, sich also schwarz verfärbt.

Sind braune Eier gesünder? 

Die Farbe der Schale hat nichts mit der Haltung oder der Fütterung der Hühner zu tun. Ob das Tier weiße oder braune Eier legt, ist abhängig von der Rasse. Die braune Farbe entsteht durch in der Schalendrüse gebildete Pigmente. Hühner welche weiße Eier legen, bilden diese Farbstoffe nicht. Weiße und braune Eier sind in Geschmack und Qualität identisch. Übrigens: Es ist das „Ohrläppchen“ des Huhnes, das Rückschlüsse auf die Eierfarbe zulässt. Eine weiße Ohrscheibe deutet auf weiße Eier hin, eine rote auf braune Eier. Die Eier unserer Hühner sind weiß, beige und braun.